Überblick (Overview)
Das BDO Polen 2026 – die zentrale Datenbank für Produkte, Verpackungen und Abfallwirtschaft (poln. „Baza Danych o Produktach i Opakowaniach oraz o Gospodarce Odpadami”, kurz: BDO) – bleibt essenziell für Hersteller, Importeure, Händler und Dienstleister. BDO-Gebühren 2025/2026: 200 PLN für Mikrounternehmen (weniger als 10 Beschäftigte und Jahresumsatz oder Bilanzsumme ≤ 2 Mio. EUR) und 800 PLN für alle anderen Unternehmen, zahlbar bis Ende Februar an das Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”). Jahresberichte sind bis 15. März elektronisch einzureichen (bei Wochenende nächster Werktag). Das Bestätigungsmodul (poln. „Moduł Potwierdzeń”) läuft seit 1. Januar 2025 für Kunststoff-Fischereigeräte (poln. „narzędzia połowowe z tworzyw”); vollständige elektronische Bestätigungen für Verpackungen (DPR/EDPR, poln. „Dokument Potwierdzający Recykling / Eksport”) sind ab 2027 vorgesehen. Das Pfandsystem (poln. „system kaucyjny”) startete am 1. Oktober 2025 für ausgewählte Getränkeverpackungen. ROP Polen 2026 (System der Erweiterten Herstellerverantwortung, EPR) führt eine Verpackungsabgabe (poln. „opłata opakowaniowa”) ein – 8 % der staatlich festgelegten Produktgebühr (poln. „opłata produktowa”, zł/kg) gemäß Regierungsentwurf UC100; konkrete Sätze per Verordnung. Sanktionen bis 1 Mio. PLN (Art. 194 Abfallgesetz, poln. „Ustawa o odpadach”). Dieser Beitrag erläutert BDO-Nummer Polen, KPO/KEO Polen, Risiken und Checklisten. (148 Wörter)
Grundlagen des Abfallregisters Polen (BDO Polen 2026)
Das Abfallregister bildet das digitale Herzstück des Verpackungsrechts in Polen 2026 und der Abfallwirtschaft. Es gewährleistet die lückenlose Nachverfolgung von Produkten, Verpackungen und Abfällen gemäß Art. 50 Abs. 1 Abfallgesetz (poln. „Ustawa o odpadach” vom 14. Dezember 2012; poln. Gesetzblatt „Dziennik Ustaw”, Dz.U. 2024 poz. 1914, mit Änderungen). Jede juristische Person oder Einzelunternehmer, der Verpackungen einführt, Abfälle erzeugt, transportiert, lagert oder recycelt, benötigt eine BDO-Nummer. Das System integriert vier Kernmodule: BDO-Register (poln. „Rejestr BDO”) für die Registrierung, Abfallbuchführung (poln. „Ewidencja Odpadów”), Berichterstattung (poln. „Sprawozdawczość”) sowie das Bestätigungsmodul (poln. „Moduł Potwierdzeń”). Ohne BDO-Nummer gilt die Tätigkeit als rechtswidrig und kann BDO-Sanktionen auslösen. Die Registrierung erfolgt ausschließlich online über bdo.mos.gov.pl mittels elektronischer Identifikation – vertrauenswürdiges Profil (poln. „Profil Zaufany”) oder ePUAP-Plattform (poln. „ePUAP”). Das Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”) prüft Anträge i.d.R. innerhalb von 30 Tagen.
Wer unterliegt der Registrierungspflicht?
Pflichtig sind u.a. Einführer von Verpackungen, Batterien, Elektrogeräten sowie Erzeuger/Behandler von Abfällen. Mikrounternehmen (Definition s.o.) sind befreit, sofern keine Einführung erfolgt. Ausländische Unternehmen registrieren über eine polnische Niederlassung oder Vertretung. Die BDO-Nummer ist – soweit einschlägig – auf den vorgesehenen Belegen (z.B. Rechnungen) anzugeben.
Hinweis zu Identifikatoren: Steuer-Identifikationsnummer (poln. „NIP”) und Statistiknummer (poln. „REGON”).
Praktische Checkliste für die Ersterfassung
Konto im Portal anlegen → NIP/REGON, Adresse, Tätigkeitsbeschreibung einreichen → Registrierungsgebühr (poln. „opłata rejestrowa”) zahlen → BDO-Nummer erhalten. Änderungen (z.B. Adresse) binnen 30 Tagen melden.
BDO-Gebühren 2025/2026: Detaillierte Kostenstruktur und Zahlungsmodalitäten
Per Verordnung (ab 1. Januar 2025) betragen sowohl Registrierungsgebühr (poln. „opłata rejestrowa”) als auch Jahresgebühr (poln. „opłata roczna”) 200 PLN für Mikrounternehmen und 800 PLN für alle anderen Unternehmen. Zahlung bis Ende Februar an das Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”) – Überweisung mit Verweis auf die BDO-Nummer. Steuerlich: als Betriebsausgaben abzugsfähig (CIT/PIT); kein Vorsteuerabzug (keine MwSt. erhoben). Versäumnisse → Mahngebühren/Zwangsvollstreckung.
Übersichtstabelle: BDO-Gebühren im Vergleich
| Gebührenkategorie |
Mikrounternehmen (<10 Beschäftigte; Umsatz/Bilanzsumme ≤ 2 Mio. EUR) |
Alle anderen Unternehmen |
Fälligkeit |
Zahlungsempfänger |
| Registrierungsgebühr (poln. „opłata rejestrowa”) |
200 PLN |
800 PLN |
Bei Registrierung |
Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”) |
| Jahresgebühr (poln. „opłata roczna”) |
200 PLN |
800 PLN |
Bis Ende Februar jährlich |
Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”) |
Systemfinanzierung: Gebühren + Zuschüsse des Nationalen Umweltfonds (poln. „Narodowy Fundusz Ochrony Środowiska i Gospodarki Wodnej”, NFOŚiGW) i.H.v. ca. 94 Mio. PLN (2025–2027).
Steuerliche Optimierungstipps
Gebührenbelege revisionssicher archivieren und als Aufwand buchen; bei mehreren Standorten pro Woiwodschaft separat zahlen.
Registrierungsverfahren im BDO-Register: Schritt-für-Schritt
Digitale Eintragung via eID; Upload Unternehmensregisterauszug – Gerichtsregister (poln. „KRS”)/Unternehmerregister (poln. „CEIDG”), Vertretungsbefugnis, Tätigkeitsnachweise. Bearbeitung bis ca. 30 Tage (kein gesetzliches 7-Tage-Limit). Bei Ablehnung: Widerspruch binnen 14 Tagen. BDO-Nummer (z.B. 000XXXXXX) ist gültig, solange Daten gepflegt werden.
Häufige Fallstricke und Lösungen
Unvollständige Anträge vermeiden; API-Schnittstellen zu ERP (z.B. SAP, Comarch) nutzen.
Beispiel: Fertigungsunternehmen
Ohne BDO-Nummer → Kontrolle, Betriebsunterbrechung, Verlust von Abzugsfähigkeit für Entsorgung. Was wenn: Vorab-Registrierung → stabile Abläufe, Compliance.
Abfallbuchführung (Ewidencja): KPO vs. KEO im BDO Polen 2026
Die Buchführung ist vollständig elektronisch und obligatorisch.
KPO – Abfallübergabekarte (poln. „Karta Przekazania Odpadu”): dokumentiert jede Übergabe/Transport an Dritte.
KEO – Abfallbuchführungskarte (poln. „Karta Ewidencji Odpadów”): erfasst interne Lager-/Verarbeitungsvorgänge fortlaufend.
Vergleichstabelle: KPO vs. KEO
| Kriterium |
KPO (Übergabe/Transport) |
KEO (Interne Buchführung) |
| Zweck |
Nachweis der Übertragung |
Registrierung interner Vorgänge |
| Frequenz |
Bei jeder Übergabe |
Täglich/monatlich |
| Inhalt |
Absender, Empfänger, Menge, Code |
Alle Bewegungen innerhalb des Werks |
| Konsequenz bei Fehlern |
Strafe pro Fall |
Bußgeld bei Ungenauigkeit |
| Integration |
Automatisch mit BDO-Nummer |
ERP-kompatibel |
Empfehlung: Software-Interfaces implementieren, um Diskrepanzen zu vermeiden → weniger BDO-Sanktionen.
Branchenbeispiel: Logistikbetrieb
Fehlendes KPO bei Transport → Kontrollstrafe, VAT-Risiken. Was wenn: Automatisierte Generierung → Compliance gesichert.
Sprawozdarstellung im BDO: Termine & Best Practices
Jährliche Berichte (poln. „Sprawozdawczość”) zu Mengen, Quoten, Kosten bis 15. März (nächster Werktag bei Feiertag/Weekend) über das BDO-Konto. Nullberichte nur bei ausdrücklicher Pflicht. Datenzugriff aus KPO/KEO automatisiert.
Zeitplan 2026
- Vorbereitung: Januar 2026
- Einreichung: bis 15. März 2026 (oder nächster Werktag)
- Korrekturfrist: i.d.R. 14 Tage nach behördlicher Aufforderung
Bestätigungsmodul: Stand & Vorbereitung auf 2027
Bestätigungsmodul (poln. „Moduł Potwierdzeń”) seit 1. Januar 2025 für Kunststoff-Fischereigeräte (poln. „narzędzia połowowe z tworzyw”). Ersetzt Papier durch elektronische Massennachweise (poln. „zaświadczenia o masie”). Für DPR/EDPR (poln. „Dokument Potwierdzający Recykling / Eksport”) bleibt Papier bis 31.12.2026 zulässig; volle Digitalisierung ab 2027 vorgesehen. ERP-Anpassung jetzt einplanen.
ROP Polen 2026 (EPR): Herstellerverantwortung & Abgaben
Ab 1. Januar 2026 greift die Reform ROP (Gesetzentwurf UC100 vom 13.08.2025). Die Verpackungsabgabe (poln. „opłata opakowaniowa”) beträgt 8 % der Produktgebühr (poln. „opłata produktowa”, zł/kg; Verordnung des Klimaministeriums – poln. „Ministerstwo Klimatu i Środowiska”, MKiŚ – vom 09.12.2023). Mittel fließen gemeindeweise nach Einwohnerzahl. 2027: 20 %, 2028: Vollfinanzierung.
Pfandsystem in Polen: Verzahnung mit BDO
Seit 1.10.2025 Pflicht für PET-Flaschen (<3 l, 0,50 PLN Pfand), Metalldosen (<1 l, 0,50 PLN Pfand) und Mehrweg-Glas (<1,5 l, 1 PLN Pfand). Händler >200 m²: Rücknahmeautomaten erforderlich. BDO-Nummer für Betreiber zwingend.
Sanktionen & Risikomanagement
Gemäß Art. 194 Abfallgesetz (poln. „Ustawa o odpadach”) Bußgelder 1.000–1.000.000 PLN (z.B. fehlende Registrierung, fehlerhafte Buchführung). Geldbußen sind nicht steuerlich absetzbar.
Risikominimierung
Monatliche Self-Audits, Schulungen, externe Beratung; ERP/API-Integration reduziert Fehler und Prüfungsrisiken.
Branchenspezifische Anforderungen
Bauwesen: KEO für alle Mengen; KPO bei Abtransport.
Chemie/Produktion: strenge Überwachung bei gefährlichen Abfällen.
Timeline-Tabelle: BDO Polen 2025–2027
| Jahr |
Meilensteine |
| 2025 |
Gebühren 200/800 PLN; Bestätigungsmodul (SUP); Pfandsystem 01.10.2025 |
| 2026 |
ROP 8 %; Papier-EDPR bis 31.12.2026 |
| 2027 |
Volle Elektronik für Verpackungen |
Praktische Checklisten für Vorstände und Manager
Registrierung: [ ] Konto erstellen [ ] Dokumente hochladen [ ] Gebühr zahlen
Täglich: [ ] KEO pflegen [ ] KPO generieren
Jährlich: [ ] Reporting bis 15. März
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu BDO Polen 2026
1. Wer benötigt eine BDO-Nummer?
Unternehmen mit Verpackungseinfuhr oder Abfallgenerierung (Art. 50 Abfallgesetz). Mikrounternehmen (Definition s.o.) befreit bei Null-Aktivität. Digital über bdo.mos.gov.pl.
2. Wie hoch sind die BDO-Gebühren 2025/2026?
200 PLN (Mikrounternehmen) / 800 PLN (alle anderen) – Registrierungs-/Jahresgebühr (poln. „opłata rejestrowa/opłata roczna”). Zahlung bis Ende Februar an das Woiwodschaftsmarschallamt (poln. „Urząd Marszałkowski”). Ertragsteuerlich abzugsfähig; kein Vorsteuerabzug.
3. Unterschied KPO und KEO?
KPO – Abfallübergabekarte (poln. „Karta Przekazania Odpadu”) vs. KEO – Abfallbuchführungskarte (poln. „Karta Ewidencji Odpadów”); beide elektronisch obligatorisch.
4. BDO-Reporting 15. März?
Einreichung bis 15. März (nächster Werktag); automatische Datenübernahme; Verspätung kann Gebühren auslösen.
5. ROP 2026 – was ändert sich?
Verpackungsabgabe (poln. „opłata opakowaniowa”) 8 % der Produktgebühr (poln. „opłata produktowa”) ab 01.01.2026 (UC100).
6. Pfandsystem – Pflichten?
Pfand 0,50/1 PLN; Händler >200 m² mit Automaten; BDO-Nummer erforderlich.
7. Bestätigungsmodul – Timeline?
Seit 2025 für Kunststoff-Fischereigeräte; Verpackungen ab 2027 vollständig digital (DPR/EDPR).
8. Registrierungszeit?
Bis ~30 Tage (behördliche Praxis).
9. Nullberichte?
Nur, wenn ausdrücklich angeordnet.
10. Max. Sanktionen?
Bis 1 Mio. PLN (Art. 194).
Zusammenfassung
Zusammenfassend gilt: Unternehmen, die in Polen Verpackungen in Verkehr bringen oder Abfälle handhaben, benötigen eine BDO-Nummer; die Registrierung läuft vollständig online und fehlende Eintragung kann den Betrieb stoppen sowie Bußgelder auslösen. Die Registrierungs- und Jahresgebühr (poln. „opłata rejestrowa/opłata roczna”) beträgt 200 PLN für Mikrounternehmen bzw. 800 PLN für alle anderen und ist bis Ende Februar zu entrichten; sie ist ertragsteuerlich abzugsfähig, ohne Vorsteuerabzug. Das jährliche BDO-Reporting (poln. „Sprawozdawczość”) ist bis 15. März einzureichen; KPO/KEO laufen durchgängig elektronisch. Das Bestätigungsmodul (poln. „Moduł Potwierdzeń”) ist aktiv und wird für Verpackungen ab 2027 vollständig verpflichtend. Ab 2026 greift ROP/EPR mit der Verpackungsabgabe (poln. „opłata opakowaniowa”) von 8 % der Produktgebühr (poln. „opłata produktowa”), während das landesweite Pfandsystem bereits seit 1.10.2025 operativ ist. Wer frühzeitig ERP/API-Schnittstellen etabliert, klare Verantwortlichkeiten definiert und regelmäßige Self-Audits/Schulungen durchführt, senkt Compliance-Kosten und minimiert das Risiko von Sanktionen nach Art. 194 Abfallgesetz.
Sollten Sie Fragen bezüglich BDO (Datenbank für Produkte, Verpackungen und Abfallwirtschaftin) in Polen im Jahr 2026 haben können Sie uns unter der E-Mail kontakt@kancelaria-pozniak.pl oder unter der Telefonnummer +48 665 246 969 erreichen.